Übungsbeschreibung
Übungsort: ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Wachauring / Melk
Wann: Samstag, 23. März 2019
Übungsdauer: 07:30 – 17:00 Uhr
Fahrzeuge: RLF, LF, KDO, MTF
Mannschaft: 10 Mitglieder
Übungsleitung: AFK Mank, OBI Bernhard Leichtfried
EINSATZFAHRZEUGE - FAHRTECHNIK TRAINING 1
Durch das Abschnittskommando Mank wurde heuer ein Fahrtechnik Training für die Feuerwehren organisiert. An mehreren Tagen findet das Fahrtraining mit den Einsatzfahrzeugen für die verschiedenen Wehren am ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Melk / Wachauring statt.
Am Samstag, den 23.3. waren die Feuerwehren Ruprechtshofen mit 4 Fahrzeugen und Kettenreith mit dem HLFA 2 an der Reihe.
Erkenntnis: Die physikalischen Gesetze kann man nicht „ausbremsen“!
Übungsablauf
Ein interessanter Tag im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Wachauring in Melk begann mit der theoretischen Schulung. Hierbei wurden einige allgemeine Basisinformationen und viele, speziell im Bereich Einsatzfahrzeuge, geltende Vorschriften vermittelt.
Der geplante Tagesablauf wurde besprochen und nach kurzer Zeit ging es auch schon mit den praktischen Übungen los.
Gerade das Fahren mit Einsatzfahrzeugen muss besonders geübt werden, da die Fahrzeuge sehr unterschiedlich sind und die FahrerInnen meist nicht die Praxis von BerufskraftfahrerInnen haben. Natürlich spielt auch der Streß vor und im Einsatz eine wesentliche Rolle.
- Vollbremsung – Notbremsung:
Bei den meisten Gefahrensituationen im Straßenverkehr ist das Wichtigste, die Geschwindigkeit schnellstmöglich zu reduzieren.
Reaktionsweg und Bremsweg. Mit 12 oder 16 Tonnen ist das Verhalten wesentlich anders als mit PKW. Auf den speziellen Fahrbahnbelägen am Übungsgelände werden glatte und rutschige Fahrverhältnisse simuliert.
Auch die elektronischen Helferlein in den modernen Fahrzeugen kommen an die Grenzen und die richtige, menschliche Reaktion ist mehr denn je gefragt. - Ausweichen bei Hindernissen:
Trotz Vollbremsung richtig reagieren und mit beherzten Fahrmanövern an Hindernissen vorbeikommen oder entsprechend sicher zum Stillstand zu kommen.
Es bedarf einiges an Übung, mit voller Kraft am Bremspedal zu stehen und dann auch noch gefühlvoll und richtig dosiert an Hindernissen vorbeizulenken oder in kürzester Zeit zu entscheiden, ob doch ein möglichst langsamer Aufprall die bessere Lösung ist. - Kurvenfahren – Untersteuern / Übersteuern:
Nach einer kurzen Theorieeinheit und dem Mittagessen ging es in den „Kreisverkehr“.
Was tun, wenn das Feuerwehrfahrzeug über die Vorderräder ausbricht oder das Heck nach außen driftet? Es ist ein ganz besonderes Feeling wenn man mit 16 Tonnen im Rücken in der Kurve hängt und die Reifen quietschen.
Wieder einmal zeigt sich die Wichtigkeit der Grundregel: “ Geschwindigkeit reduzieren!!“ - Bremsen auf unterschiedlichem Fahrbahnuntergrund:
Links – rutschiger, rechts – griffiger Untergrund – wie verhalten sich die Fahrzeuge, was muss man tun?
Auch hier helfen ABS, ASR, ESP und wie die Assistenzsysteme alle heißen, auf der Fahrbahn und zielgerichtet zu bleiben, oder unter Umständen sogar einen Spurwechsel durchführen zu können. - Bremsweg – Aufprallgeschwindigkeit:
Die hard facts:
50 km/h – 24 Meter Bremsweg – Alles Gut!
60 km/h – über 30 Meter Bremsweg – und beim fingierten Hindernis bei 24 Metern eine Aufprallgeschwindigkeit von über 30 km/h. – ABSOLUT TÖDLCH! - Resümee:
Nach vielen verschiedenen Manövern mit den Feuerwehrfahrzeugen im und über dem Grenzbereich waren sich alle Teilnehmer einig, dass dieses Fahrtraining eine absolut wichtige und sinnvolle Ausbildungsergänzung ist.
Das Verhalten der Fahrzeuge und die eigenen Fähigkeiten auf dem sicheren Terrain des Fahrtechnikzentrums kennenzulernen, ist wichtig, damit man im reellen Umfeld auf den Straßen sicher unterwegs sein kann!
Auch für alle Kraftfahrer im Feuerwehrdienst gilt:
ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN – Nur so ist es möglich, die KameradInnen trotz aller Hektik sicher zum Einsatzort zu bringen und unseren Mitmenschen zu helfen!
Bilder und Bericht: FF Ruprechtshofen, EHLM Erich Graf