Beschreibung

Ort:   Gerätehaus u. Bauhof Ruprechtshofen
Wann:  
Freitag, 14. November 2025
Dauer:  
18:30 – 20:30 Uhr
Teilnehmer: 
20 Mitglieder
Organisation:   
LM Sebastian Graf

LITHIUMBATTERIEN - ÜBUNG BRANDFALL

Im Gerätehaus und am Bauhofgelände ging es am am Freitag, den 14. November heiß her! 
Das Schulungs- und Übungsthema waren verschiedene Lithiumbatterien und deren relevantes Verhalten für den  Feuerwehrdienst!

Detailbericht

Lithium – jede Menge Halbwissen und Panikmache!  – Oder wie ist es wirklich?

Der Grund für diese Schulung mit anschließender praktischen Übung waren die wiederkehrenden Meldungen in den Medien und die Ereignisse im Wirkungsbereich der Feuerwehren.

LM Sebastian Graf stellte den Übungsteilnehmern verschiedene Produkte aus dem alltäglichen Bedarf im Haushalt, oder KFZ und Produkte aus den Betrieben vor.

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Die verschiedene Arten von Lithiumbatterien, gliedern sich hauptsächlich in:

  • Primärbatterien (nicht wiederaufladbar)

    • Lithium-Knopfzellen für Uhren und Kameras, Spielzeuge, Dekoartikel, …
      Lithium-Mangandioxid-Batterien (Li-MnO₂)
    • Für militärische und industrielle Anwendungen, Sicherheits- und Technikanwendungen.
      Lithium-Thionylchlorid-Batterien (Li-SOCl₂) 
  • Sekundärbatterien (wiederaufladbare Akkus) 

    • Lithium-Ionen-Akkus für Mobiltelefone und Laptops, Tablets, auch bei zahlreichen Elektroautos eingesetzt
      Lithium-Polymer-Akkus (LiPo)
    • Bekannt für eine längere Lebensdauer und höhere thermische Stabilität. Vorwiegend größeren Mengen in Elektroautos, in Speicheranlagen oder als Starterbatterien eingesetzt.
      Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO₄- oder LFP)

Außer diesen angeführten Arten gibt es noch viele weitere Erscheinungsformen und Anwendungen.

Alle diese Akkus entwickeln bei Beschädigung oder Brand chemische Reaktionen, hochgiftige Gase und Stoffgemenge, die man überhaupt nicht kennt und zu großen Verletzungen (Verbrennungen, Vergiftungen, oder Verätzungen) führen können!

 

Was hat die Feuerwehr damit zu tun?

Sehr vieles, denn immer wieder kommt es durch diese Art von Energieträgern zu Einsätzen im täglichen Leben! Die Akkus oder Batterien werden immer leistungsfähiger und müssen noch kleiner und billiger produziert werden! Und es werden immer mehr!

Gerade bei der Müllsammlung und Weiterbehandlung treten immer wieder Schwälbrände aus, weil die Batterien und Akkus falsch entsorgt werden! Mechanische Einflüsse in den Müllpressen können Beschädigungen und somit Schwelbrände auslösen, die erst Tage später durchzünden.
Unfälle in Werkstätten und beim Heimwerken! Oft werden Geräte und Akkus verwendet, die manipuliert, illegal repariert, oder falsch behandelt werden! Zahlreiche Videos in den sozialen Medien bieten Anleitungen, wie man einen kaputten Akku wieder zum Leben erwecken kann, oder durch einfache Tricks, die Leistung noch weiter erhöht wird!

Leistung: Oft sind mehr als 1.000 Ampere kurzzeitig aus den größeren Akkus (Starterbatterien, Autobatterien, Photovoltaik, u.s.w.) verfügbar! – Ab ca. 50 Milliampere besteht Lebensgefahr!


Was kann jeder von uns machen?

  • Bedienungsanleitungen und Warnhinweise lesen und ernst nehmen!

  • Richtige Behandlung der Akkus (Tiefentladung, Winterpause, …) 

  • Finger weg von jeglicher Art von Manipulation an den Energieträgern!

  • Kinder keinesfalls mit defekten Geräten oder Spielzeugen spielen lassen!

  • Finger weg von „superbilligen“ Akkupacks, oft aus dem asiatischen Raum für die diversen Geräte  ! Es fehlen oft Sicherheitskompenenten (BMS)

  • Nur Originalersatzteile und Gerätekomponenten verwenden!

  • Beim Händler oder beim Fachmann vor Ort Rat und Unterstützung suchen!

  • RICHTIG Entsorgen! – Infos gibt es z.B.: bei der Umweltverband Melk, oder bei den Umweltverbänden!

  • Einfach das Hirn einschalten und im Zweifelsfall fragen!

Bericht und Fotos: FF Ruprechtshofen